Ringen und Raufen
In den letzten Wochen haben wir Erzieher vermehrt beobachtet, dass die Kinder beim Fangen ins Raufen geraten und aus dem freudigen Spiel häufig Streit entsteht.
Gezielt haben wir deshalb einen Vormittag in der Turnhalle gestaltet, an dem wir in einem spielerischen Wettkampf die grundsätzlichen Regeln verdeutlichen wollten. In der Turnhalle wurden Matten ausgelegt und immer zwei Kinder spielten gegeneinander. Vorher haben wir nochmals die gemeinsamen Regeln erarbeitet. So führten sich erneut alle Kinder vor Augen, dass das Beißen, Hauen, Kratzen, Treten, Spucken und Kneifen natürlich auch beim Fangen und Raufen kein angemessenes Verhalten ist. Falls einem Kinder über diese selbstverständlichen Regeln hinaus eine Situation unangenehm werden würde, vereinbarten wir das Wort „Stop“ um die Situation und damit den Wettkampf sofort zu beenden. Sobald das Spiel beendet war, meistens nach einigen Sekunden, gratulierten sich die Kinder respektvoll und gaben sich die Hände. Die meisten Kinder verinnerlichten bei der Übung schnell, dass der sportliche Wettkampf und ein wertschätzendes Miteinander wunderbar einhergehen können. Sie achteten auf sich und ihre Mitspieler, stärkten ihr Selbstvertrauen, erweiterten ihre Frustrationstoleranz und waren hilfsbereit. Gleichzeitig war der Wettkampf eine gute Gelegenheit das Körperbewusstsein zu erfahren, die Wirkung ihres Handelns festzustellen und die Grenzen bei sich und anderen Kindern zu merken. Die emphatische Entwicklung der Kinder wurde mit dieser Übung gestärkt.
